Sportmedizinischer Hintergrund 37°
Prolog:
Der menschliche Organismus setzt im Laufe des Tages einiges an Energie um. Je nach körperlicher Betätigung und Körperzusammensetzung beginnt der Energiebedarf bei ca. 4,2 kJ je Stunde und kg Körpergewicht (d.h. ein Mann mit 75 kg setzt ca. 7.500 kJ um) und kann bei hoher Belastung ein Vielfaches davon erreichen.
Der Grundumsatz dient in erster Linie dazu, die grundlegenden Körperfunktionen und die Körpertemperatur zu erhalten. Dabei liegt die Körperkerntemperatur bei 37°C und die Oberflächen und die peripheren Körperregionen niedriger.
Bei zu hoher Temperatur kann der Wärmeaustausch über eine erhöhte Hautdurchblutung oder, falls diese nicht ausreicht, über Schweiß erfolgen. Bei der Ausübung von Arbeit wird dieser Regelmechanismus sehr stark beansprucht. Bei hoher körperlicher Beanspruchung ist ein zusätzlicher Energiebedarf von 40 kJ je Stunde und kg Körpergewicht (männl. Arbeiter, 70 kg, 250 W) keine Seltenheit.
Da ca. 80% dieser Energie als Wärme im Körper bleibt, ist der „Abtransport“ der Wärme von zentraler Bedeutung für die Leistungsfähigkeit in der Arbeit.
Dementsprechend muss technische Arbeitsbekleidung so ausgelegt sein, dass dieser Abtransport in ausreichendem Umfang möglich ist. Gleichzeitg aber eine ausreichende Wärmehaltung nicht zu kurz kommt.
Bei einer Betätigung im alpinen Umfeld ergeben sich daraus einige Schwierigkeiten: sobald die Belastung aufhört, nimmt auch der Energieverbrauch ab und damit die Wärmeproduktion. An diesem Punkt nimmt auch die Körpertemperatur zwangsweise ab. Durch zusätzliche Bekleidungsteile kann der Körper besser isoliert werden, doch Labor- und Feldstudien haben gezeigt, dass die Körperkerntemperatur bei körperlicher Inaktivität und den widrigen, kaum aufrecht gehalten werden kann.
Während zusätzliche Isolationsschichten nur den Verlust von körpereigener (in Ruhephasen geringer) Energie vermindern, liefert das Konzept von polychromelab an dieser Stelle eine zusätzliche Möglichkeit, das thermische Regelsystem aktiv zu unterstützen.