Tiroler Handwerk für mehr Naturerlebnis

Tiroler Handwerk für mehr Naturerlebnis


Das Fauser Feld, auch Fraunstobel genannt, zwischen Serfaus und Fiss, umgeben von einem atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Bergwelt, ist Standort der höchstgelegenen Textil-Manufaktur für Funktionstextilien: polychromelab GmbH®. Mit maßgefertigter Ski-, Lifestyle- und Outdoorbekleidung aus qualitativ hochwertigen Materialien und Technologien überzeugen Michele Stinco und Frau Elisabeth Frey, die hinter der Marke stehen. Denn mit den Produkten aus ihrer „Tex Stil Werkstatt“ legen sie den Fokus nicht nur auf Produktdesign und Technologie, sondern auch auf Nachhaltigkeit sowie Forschung und Entwicklung.

Gegründet wurde polychromelab im Jahr 2012 von Michele Stinco und seiner Frau Elisabeth, nach dem Michele bereits ein Jahr zuvor den Österreichischen Staatspreis für Industriedesign gewann. Nach mehrjähriger Erfahrung als internationaler Produktdesigner schuf Michele für polychromelab also ideale Gegebenheiten – und so gewann polychromelab® im selben Jahr der Gründung 4 Awards in den Bereichen Industry Sustainability, Material Design und Outdoor Industry. Heute baut das Unternehmen auf den Säulen Ressourcen­schonung, Produktion und Forschung & Weiterent­wicklung auf. Produziert wird demnach nicht nur Ski-, Lifestyle- und Outdoorbe­kleidung in qualitativem Design, sondern bei der Herstellung wird auch auf nachhaltige Materialien gesetzt – und in der eigenen Forschung ,sowie in vielen extensiven Feldtest, genau analysiert und in weiterer Folge optimiert.

Produktion mit Stil in der Tex Stil Werkstatt auf 1300 Metern.

Als DI Textil beschäftigt sich Michele Stinco schon sehr lange mit nachhaltiger Produktion und dem Kreislauf­gedanken. Bereits beim Dreh des Videos zum Tiroler Innovati­onspreis im Jahr 2014 sagte Michele Stinco: „Natur ist unser Pate, Wissenschaft unsere Motivation und klares Design ist unser Alleinstel­lungsmerkmal.“ Auf diesem Weg gelang es ihm mit seiner Frau, das Sortiment auszubreiten und heute eine breite Palette an Ski-, Lifestyle- und Outdoorbe­kleidung anbieten zu können. Wendejacken in verschiedenen Farbkombi­nationen, Accessoires wie Masken, Umhängetaschen und clevere Handyhüllen, aber auch Ski-Wende-Overalls, durch Ultraschall verschweißte Jacken aus Alpakawolle oder antibakterielle Face Shields gehören zum Produktportfolio. Dieses Jahr neu im Sortiment sind die Maskenschals CovidShield®, CovidAIR® und CovidIce®, die als die ersten ihrer Art aus regenerierten Polyamidfasern von alten Fischernetzen und weggeworfenen Teppichböden gewonnen werden. Der Maskenschal CovidIce® ist vor allem für den Winter- und Outdoorsport geeignet, weil er an der Innenseite mit Merinowolle aus Vorarlberg wärmt. Alle Maskenschals sind ausgerüstet mit ViralOff®,  eine textile Ausrüstung, die schon im Jahr 2004 nachweislich eine Virenreduktion von 99 % erzielen konnte. Und wenn die Schals nicht mehr gefallen, können sie ganz einfach nach dem Kreislauf­gedanken wieder zurückgebracht werden und finden so eine neue Verwendung im Produkti­ons­kreislauf. So geht polychromelab® mit diesen Produkten gezielt in Richtung Wiederverwertung und Nachhaltigkeit.

Angewandte Forschung im Science and Practice Projekt 2025

Mit dem Outdoorlabor Alpine Proof® realisiert polychromelab den Bereich Forschung & Entwicklung. Am neuen Standort Kühtai, dem höchstgelegenen Wintersportort Tirols, entwickelt sich Alpine Proof mit dem Forschungs­institut Schneezentrum Tirol (eingerichtet am Technikstandort des Management Center Innsbruck) weiter. „Bewitterung on Demand“ heißt der Ansatz für die Zukunft. Hier wird in realer Umgebung mit Sensorik, Bild und Wetter angewandte Forschung betrieben, um ein Produkt nicht nur als Ganzes zu betrachten, sondern auch die einzelne Bestandteile zu erforschen. Mit der Kooperation von Schneezentrum Tirol, MCI Innsbruck und polychromelab® können in Zukunft sowohl Fragestellungen der realen Forschung als auch ganz spezifische Fragen, wie beispielsweise das Verhalten von Textilien bei Nassschnee oder bei starken Winden beleuchtet werden.

Die Sensorik wird weiterhin gemessen, indem drei beheizbare Torsos aufgestellt sind, die Sensoren an ihren Körpern tragen. Durch moderne Technologie kann der Torso die Körpertemperatur eines Menschen annehmen und folgend kann beobachtet werden, wie sich die Temperatur im Inneren der Jacke über einen längeren Zeitraum in Kombination mit Wind und Wetter verhält. Bilder werden produziert, indem das Outdoorlabor von verschiedenen Kameras gefilmt wird. So sind einerseits die neugierigen Skifahrer im Blickfeld und andererseits können Wetterver­hältnisse beobachtet werden. Die Wetterver­hältnisse auf dieser Höhe können Materialien in echter Witterung extrem strapazieren. Sei es strömender Regen, starker Schneefall oder eiskalte Temperaturen. Soll eine Testung durchgeführt werden, so wird jedem Torso eine andere Jacke angezogen. Durch dieselben Rahmenbe­dingungen im hochalpinen Raum können die verschiedenen Materialien, aus denen die Jacken bestehen, sehr gut verglichen werden. Schlussendlich ist bei einer Testung aber nicht nur interessant, wie sich die Temperatur in der Jacke zu Beginn hält, sondern auch, wie die Jacke über mehrere Tage performt. So kann ein immer besseres und langlebigeres Gesamtergebnis erzielt werden.

Der Fokus der letzten und nächsten Jahre liegt für polychromelab® gezielt in der  Mitarbei­ter­ge­sundheit: speziell für Berufe im alpinen Raum. Hier wurde die Basis mit einer im Jahr 2018 initiierten Neuentwicklung von polychromelab® „Alpine Proof +20|20-“ gelegt, die in Sachen Thermore­gulation sowie Lichtechtheit und Scheuerwerte als state-of-the-art gilt. Stinco konnte nach Fertigstellung der Entwicklung u.a. die Region Obergurgl für die Zukunft der Mitarbei­ter­ge­sundheit und Nachhaltigkeit gewinnen.

Weiterentwicklung

2009 entstand die Idee, ein Jahr später der erste Prototype und im Jahr 2011 gewann Michele Stinco die ersten Preise. Im Jahr 2012 wurde polychromelab® gegründet und bald darauf startete das Unternehmen mit seinem ersten Store „Skifabrik“ im Stadtkern von Hall. In rustikalem Ambiente zwischen alten Gemäuern fiel es den Gründern nicht schwer, sich für den Jackenshop echtem Tiroler Handwerk zu widmen. So kamen viele interessante Begegnungen zustande – und beim Anprobieren der Jacken durften Kunden sogar um den Block spazieren. In den zwei Jahren der Skifabrik wurde polychromelab auch vom ZDF-Filmteam besucht, welches nicht nur das damalige Forschungsareal am Glungezer besichtigte, sondern auch den Store selbst. Nach zwei Jahren in Hall erfolgte im Jahr 2015 der erste Umzug nach Serfaus in den eigenen Hof im Fauser Feld. Dieser wurde von Michele Stinco und Elisabeth Frey umgebaut und eingerichtet. Heute befinden sich dort ein großräumiges Atelier, ein Showroom und weitere Produkti­onsräume. Absolutes Highlight des Hofes ist aber die Nähe zu der unendlichen Weite der Berge und die eigene Alpakazucht, deren Fasern in Zukunft noch ganz neue Produktwelten eröffnen werden, sind die Antwort von polychromelab® auf Luxus und Nachhaltigkeit.