Tirol wird Leitregion für alpine Technologien
IN DER WERKSTÄTTE WATTENS ERÖFFNETE DER ALPINE TECH INNOVATION HUB
Tirol als führendes Zentrum für alpine Technologien: Der Alpine Tech Innovation Hub soll ein wichtiges Element sein, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Die neue Plattform für Vernetzung, Austausch und Innovation wurde am 16. Oktober in der Werkstätte Wattens eröffnet.
Wie kann Tirol zum Vorreiter für nachhaltige Lösungen im alpinen Raum werden und sich international positionieren? Wie können vorhandene regionale Stärken genutzt werden, wenn es um alpines Bauen und alpine Mobilität, um alpine Sicherheit und alpinen Sport & Outdoor geht? Spannende Fragen und Zukunftsausblicke standen gestern Abend beim Opening des Alpine Tech Innovation Hub in der Werkstätte Wattens im Mittelpunkt.
Im Rahmen des Events gab Andreas Ambrosi, Pressesprecher der Projektgesellschaft BBT SE, Einblicke in Entwicklung und Innovationskraft des Brenner Basistunnels. Die anschließende Paneldiskussion zum Thema „Tirol als Leitregion für saubere alpine Technologien“ gewährte einen Ausblick auf die Herausforderungen, Chancen und Potenziale der Region und die Rolle des Alpine Tech Innovation Hub.
ALPINE TECH INNOVATION HUB BRINGT WETTBEWERBSVORTEIL
„Mit dem Alpine Tech Innovation Hub schaffen wir einen Ort, an dem wir die vielversprechendsten jungen und etablierten Mitglieder der Alpintechnologie-Branche zusammenbringen“, so Alexander Koll, Leiter der Werkstätte Wattens im Gespräch mit Lisa Spöck von der Standortagentur Tirol. „Hier sollen die nächsten großen Lösungen für das Leben im alpinen Raum entstehen.“
Der Hub baut auf vier Jahre Erfahrung in der Werkstätte Wattens auf und ist eine Initiative der Werkstätte Wattens, des I.E.C.T. Hermann Hauser und der Standortagentur Tirol. „Tirol ist – geografisch gesehen – eine kleine Region. Wir haben uns die Frage gestellt: Wie schaffen wir es dennoch, uns im internationalen Wettbewerb um die besten Talente und vielversprechendsten technologischen Lösungen zu positionieren? Wir glauben, dass wir durch den einzigartigen Mix aus alpinem Lebensraum und bereits vorhandenen regionalen Stärken und Top-Unternehmen eine optimale Ausgangslage haben. Mit dem Alpine Tech Innovation Hub führen wir interdisziplinäres Wissen, jahrelange Erfahrung der Betriebe und frische Ideen an einem offenen Ort zusammen. Damit generieren wir internationale Wettbewerbsvorteile für die gesamte Region“, erklärte Koll.
Bedeutenden Mehrwert für den Standort und die Marke Tirol sieht auch Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding: „Alpine Technologien sind bereits ein Stärkefeld des Standorts Tirol. Mit dem Alpine Tech Innovation Hub wird genau der richtige Schritt zur richtigen Zeit gesetzt: Der Fokus auf die Entwicklung von alpinen Technologien und die Möglichkeit, heimische Kompetenzen und internationale Vorreiter der Branche hier zusammenzubringen, trägt maßgeblich zu Profilierung Tirols als Zentrum für alpine Technologien bei. “Vor allem für junge Unternehmen biete der Hub entscheidende Vorteile, so Margreiter. „Startups sind dort international erfolgreicher, wo bereits hohe Kompetenz gebündelt ist.“
WIN-WIN-SITUATION FÜR STARTUPS UND „GROWNUPS“
Seit der Gründung im Jahr 2015 haben sich bereits 63 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen in der Werkstätte Wattens angesiedelt. Diese Vielfalt wird für interdisziplinäre Zusammenarbeit genutzt und bleibt bestehen. Mit dem verstärkten Fokus auf alpine Technologien sollen weitere Top-Unternehmen und Startups auf Tirol aufmerksam werden. Der Hub bietet neben Infrastruktur und Büroräumen ein vielseitiges Netzwerk sowie zusätzlich Programme und Veranstaltungen, die Interdisziplinarität und Technologietransfer fördern. Von diesem Angebot profitieren Startups und „Grownups“ (Anm. etablierte Unternehmen) aus dem Bereich alpine Technologien gleichermaßen.
Für junge Unternehmen, die auf der Suche nach Marktzugang sind, bringt der Hub exzellente Vernetzungsmöglichkeiten mit Kooperationspartnern und Experten. Zusätzlich ist der Standort Tirol ein idealer Testmarkt in Bezug auf Kunden und Topografie. Etablierte Unternehmen profitieren von Innovationsimpulsen, frischen Ideen und erhalten Zugang zu neuesten Technologien.
Im Hub sind nicht nur Firmen aus den fünf Kernindustrien alpines Bauen, alpine Mobilität, alpine Sicherheit, alpiner Tourismus und alpiner Sport & Outdoor herzlich willkommen. Das Angebot des Hubs richtet sich genauso an Unternehmen die an ihren Schnittstellen aktiv sind sowie an Technologiepartner und Experten aus Forschung und Wirtschaft.
„WIR BRAUCHEN EINEN ORT, AN DEM WIR UNS AUSTAUSCHEN KÖNNEN“
Eines der Unternehmen, das großes Interesse an den Aktivitäten des Hubs zeigt, ist MICADO, Spezialist bei Produktentwicklung, Werkzeug- & Vorrichtungsbau und Automatisierungstechnik. „Wir erwarten uns vor allem ein interessantes neues Netzwerk in Tirol, in dem wir Synergien nutzen und uns gegenseitig austauschen können“, sagt Geschäftsführer Edwin Meindl. „Es braucht einen zentralen Ort, an dem sich Menschen aus der Branche treffen und einfach ins Gespräch kommen können“. Seine 20jährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit großen Unternehmen aus der Sportartikelindustrie will Meindl an junge Startups, aber auch etablierte Unternehmen weitergeben.
Die Firma ABS (Lawinenairbags) ist mit heutigem Tag im Hub angesiedelt: „Wir freuen uns auf den Austausch mit anderen Produktentwicklern und Dienstleistern aus der Bergsportbranche. Die Idee von einem festen Büro in einem dynamischen Co-Working-Umfeld gefällt uns,“ so Michael Vogt von ABS.
Elisabeth Frey und Michele Stinco, die Gründer von polychromelab, sind Vorreiter für alpine Technologien und neue Forschungsmethoden im Hochgebirge und waren bisher oft auf sich alleine gestellt. „Deshalb freuen wir uns besonders, dass die Werkstätte Wattens dieses wegweisende Projekt ins Leben gerufen hat.“ Was erwarten sich die Unternehmer und Entwickler vom Alpine Tech Innovation Hub? „Dass wir voneinander lernen können, ohne die Sorge um eine Idee übervorteilt zu werden. Hier kann Know-How gebündelt werden, um Ideen in Spitzenleistungen umzuwandeln und in die Welt hinaus zu tragen. Wir in Tirol haben das Zeug dazu.“
AUSBLICK: INNOVATION SPRINT UND ACCELERATOR
Direkt nach dem Opening lädt der Alpine Tech Innovation Hub zum Innovation Sprint. Dabei arbeiten sechs ausgewählte Startups vom 17. bis 19. Oktober 2019 an konkreten Herausforderungen der heimischen Tourismusindustrie. Ziel dabei ist nicht die ausgereifte Lösung, sondern eine längerfristige Kooperation. Eine langfristige Zusammenarbeit und Interdisziplinarität ist auch das Ziel des Alpine Tech Accelerator Anfang Februar 2020: Hier werden internationale und regionale Startups gesucht, die gemeinsam mit Unternehmen aus dem alpinen Sektor drei Monate lang an möglichen Lösungen für deren konkrete Problemstellungen tüfteln.
Im kommenden Jahr ist im Alpine Tech Innovation Hub zudem ein Innovationslabor für alpine Ausrüstung und Bergsport geplant.
KONTAKT
Isabell Kurzthaler
hello@alpinetech.at